Es war in gewohnter Weise bei der Feuerwehr Königstein ein Termin für zwei Veranstaltungen. Der Abend begann zunächst mit der Dienstversammlung der aktiven Wehr und im Anschluss fand nahtlos die Jahreshauptversammlung des Feuerwehrvereins statt.
Den Anfang machte Kommandant Wolfgang Platzer mit seinem Bericht. Derzeit kann er auf eine Mannschaft von 73 Aktiven und 14 Anwärter aus der ganzen Gemeinde zurückgreifen. Im laufenden Jahr stehen bereits 59 Einsätze im Bereich der Feuerwehr und 115 Einsätze für den First Responder in den Fahrtenbücher der Königsteiner. Darunter eine Vielzahl an technischen Hilfeleistungen, aber auch einige Brände gab es abzuarbeiten.
Die Ausbildung zum Rettungsdiensthelfer absolvierten Wolfgang Platzer, Andreas Pilhofer, Marie-Luise Pilhofer, Jenny Pirner und Chrissi Rösel. Am Fahrsicherheitssimulator nahm Michael Zahn teil. Die 14-tägige Ausbildung zum Maschinisten meisterten Marius Köller und Simon Schröck. Zum Gerätewart Atemschutz bildete sich Kommandant Wolfgang Platzer auch weiter. Die Qualifikation des Zugführers erwarben an den Feuerwehrschulen Geretsried und Regensburg Markus Rippl, sowie Thomas Rösel. Für den Fachbereich Absturzsicherung bildeten sich Michael Bauer und Marco Specht weiter. An einer Fortbildung für Kameradschaft, Respekt und Toleranz nahm Larissa Luber teil. Platzers Dank galt allen Kräften für die Weiterbildung zum Wohle der Bevölkerung innerhalb ihrer Freizeit. Sein Dank galt ebenso auch allen Partnerinnen und Partner, denn alleine könne den Aufwand niemand mehr stemmen.
Für die First Responder Gruppe berichtete der Leiter Marco Specht. Derzeit besteht die Gruppe aus 14 Mitgliedern. Ihren Dienst verrichten sie werktags von 18:00 bis 06:00 Uhr und an Wochenenden und an Feiertagen sogar 24 Stunden rund um die Uhr. Rund 7500 ehrenamtliche Bereitschaftsstunden kommen somit bis zum Jahresende zusammen. Im Oktober diesen Jahres wurde der 900 Einsatz seit bestehend der Gruppe im Jahr 2015 abgearbeitet. Fünf Kräfte werden das Team nun nach ihrer Prüfung zum Rettungsdiensthelfer zusätzlich verstärken. Investiert haben die Retter auch in ihr Equipment. Durch Spendengelder konnte ein neues Corpuls C1 im Wert von rund 5.650 Euro angeschafft werden.
Anschließend berichtete Jugendwart Michael Bauer. Ein gar gewohnt voller Erfolg war wieder die Christbaumaktion im Januar. Seine Jugendgruppe konnte insgesamt 88 Bäume zum Verbrennen einfahren. Alle zwei Jahre wird für die Jugend ein Berufsfeuerwehrtag organisiert. Einige knifflige Aufgaben gab es dabei für die Retter von morgen zu bewältigen. Insgesamt fanden 17 Jugendübungen statt.
In seinem anschließenden Grußwort bedankte sich Bürgermeister Jörk Kaduk als oberster Dienstherr für das hohe ehrenamtliche Engagement der Wehr. Einen hohen Wert lege er auf die Kommunikation mit den Kommandanten. Diese funktioniere aus seiner Sicht hervorragend. Bereits im letzten Jahr sagte er seine Unterstützung in Sachen Feuerwehrhaus zu. In diesem Jahr ging er sogar ein Stück weiter. Er werde dem Marktrat vorschlagen einen Architekten zu beauftragen, der den Umfang einer Sanierung des Bestandsgebäudes kostentechnisch analysieren soll. Für einen möglichen Neubau sah er als optimales Gelände das des jetzigen Königsteiner Bauhofes an. Der Bauhof selbst könne möglicherweise in voraussichtlich gut zwei Jahren auf das Gelände des Gasspeichers bei Pruppach umziehen. Die Gemeinde Hirschbach habe nämlich die Betriebsanlagen gekauft und eine Zusammenarbeit dort scheint möglich. Dies Aussage sorgte für große Augen im evangelischen Gemeindehaus. Denn dieser Beschluss über den Kauf des Areals wurde noch nicht einmal von der Gemeinde Hirschbach öffentlich bekannt gemacht und die eventuelle Bauhofverlagerung war wohl auch das erste Wort innerhalb Königsteins gewesen. Mit Spannung wird dieses Thema von allen anwesenden nun wohl weiterverfolgt werden.
In den Grußworten folgte als Vertreter der Landkreisführung Kreisbrandmeister Michael Schmidt aus Auerbach. Er beglückwünschte die Wehr nochmals zu ihrem 150-jährigen Jubiläum und lobte den hohen Ausbildungsstand innerhalb der aktiven Wehr.
Es folgte die Jahreshauptversammlung des Feuerwehrvereins. Vorstand Hans-Jürgen Pirner blickte in seinem Bericht nochmals auf das Jubiläum der Wehr und die schwierigen Vorbereitungen für dieses Fest während der Pandemie zurück. Es war eine rundum gelungene Veranstaltung resümierte Pirner. Fünf Mitgliedern habe der Verein in diesem Jahr mit einem Präsent zu einem runden Geburtstag gratuliert. An zwei Hochzeiten stand man Spalier und auch an mehreren Festzügen hat man teilgenommen. Hervorragend angenommen wurden auch das Grillfest der Wehr, die gemeinsame Motorradtour und die Herbstwanderung mit Einkehr. Acht „Neuzugänge“ konnte der Verein bei den Mitgliedern verzeichnen. Insgesamt habe man damit einen Stand von nun 143 Mitgliedern. Ein großer Dank Pirners ging an Thorsten Brunner, der in stundenlanger Arbeit ein Buch über das Jubiläum der Wehr angefertigt hatte.
Nach etlichen erfolgreichen Jahren an der Spitze des Vereins verabschiedete sich Pirner mit einem ausführlichen Rückblick seiner Amtszeit. Bei den folgenden Neuwahlen stellte er seinen Posten zur Verfügung. Zur Wahl zum ersten Vorstand wurde von der Versammlung der bisherige Schriftführer Thorsten Brunner für die Nachfolge vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Sein Stellvertreter ist auch künftig Hermann Rumpler. Als „Abschiedsgeschenk“ gab es für den Hobby-Golfer und scheidenden Vorstand Hans-Jürgen Pirner einen Golfschläger seiner Wehr.