Freude bei den Aktiven der Feuerwehr Königstein. Sie konnten am frühen Donnerstagabend ihr neues Löschgruppenfahrzeug am Gerätehaus willkommen heißen. Besondere Einfahrtsehre für Otto Dehling.
Es ist das zweite Geschenk der Feuerwehr Königstein im Jahr des 150-jährigen Bestehens. Nach neuen Helmen konnte nun das lang geplante neue Löschgruppenfahrzeug LF 20KatS in Empfang genommen werden. Abgeholt wurde der neue Stolz der Wehr bei der Firma Magirus in Ulm. Dort erhielt das Fahrgestell TGM 13.290 von MAN seinen feuerwehrtechnischen Aufbau. Die feuerwehrtechnische Beladung dorthin lieferte die Firma Wolfgang Jahn aus Wendelstein bei Nürnberg. Kommandant Wolfgang Platzer und seine Kameraden Markus Rippl, Thorsten Brunner, Bernhard Köller und Stefan „Haberer“ Pirner wurden am Mittwoch und Donnerstagvormittag im Werk des Herstellers intensiv eingewiesen, um nun ihr Wissen an die Kameraden weitergeben zu können. Anschließend machten sie sich auf den knapp 250 Kilometer langen Heimweg. Noch nicht einmal in der Heimat angekommen hatte das neue Fahrzeug bereits seinen ersten Einsatz. Auf der Autobahn A6 zwischen Herrieden und Ansbach in Fahrrichtung Nürnberg kam es zu einem Auffahrunfall. Als Ersthelfer eintreffend übernahmen die Floriansjünger umgehend die Absicherung der Unfallstelle. Nach kurzer ungewollter Pause ging es anschließend weiter in die Heimat. Gespannt warteten am frühen Abend einige Kameraden der aktiven Wehr, die Interessierte Bevölkerung sowie alle Fahrzeuge der Wehr vor dem Gerätehaus und begrüßten den “Neuzugang” mit Applaus. Eine besondere Ehre erhielt dabei Otto Dehling. Er durfte die Einfahrt in den Markt Königstein mit dem neuen Fahrzeug bis zum Gerätehaus übernehmen. Es war eine Geste der beiden Kommandanten, denn Dehling Feuerwehrler durch und durch scheidet in einigen Tagen altersbedingt aus dem aktiven Dienst aus. Zum Empfangskomitée gehörte auch Kreisbrandmeister Michael Schmidt aus Auerbach.
Im neuen Löschfahrzeug können außer dem Fahrer acht Personen mitfahren. Die Schutzausrüstung für den Atemschutz ist im Mannschaftsraum untergebracht. Das Auto hat einen 2000-Liter-Wassertank, ist 290 PS stark und verfügt über einen Allrad-Antrieb. Ausgestattet ist es unter anderem mit einem Lichtmast zum Ausleuchten der Einsatzstelle und einer Pumpanlage, die 3000 Liter Wasser pro Minute fördern kann und verfügt zudem über eine eingeschobene Tragkraftspritze der Firma Rosenbauer. Während der Fahrt kann das Fahrzeug 360 Meter B-Schlauch verlegen und verfügt im Rahmen des Katastrophenschutzes über mehrere Hochwasserpumpen. Ebenfalls integriert ist ein Stromerzeuger. Das neue Löschgruppenfahrzeug LF20 KatS ersetzt in der Marktgemeinde Königstein ein Löschgruppenfahrzeug 16/12 aus dem Jahr 1985. In den kommenden Wochen wird das Fahrzeug durch die aktive Mannschaft entsprechend ausführlich beübt, um es baldmöglichst offiziell in Dienst stellen zu können, so Kommandant Wolfgang Platzer. Die Fahrzeugweihe wird im Rahmen der Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Wehr in diesem Jahr stattfinden, ergänzte zweiter Kommandant Marco Specht.
Der Funkrufname für das neue Fahrzeug lautet “Florian Königstein 41/1” und ähnelt damit dem Kennzeichen „AS-LF 411“. Eine zehnköpfige Gruppe um die beiden Kommandanten Wolfgang Platzer und Marco Specht hat das Fahrzeug nach den Bedürfnissen der Feuerwehr Königstein konfiguriert. Die Planungen nahmen ihren konkreten Anfang gemeinsam mit dem Marktrat im Jahr 2019.
Vergeben wurden die Aufträge Anfang 2020. Insgesamt kostet das neue Fahrzeug rund 380 000 Euro. Abzüglich der Zuwendungen vom Freistaat Bayern in Höhe von 101.600 Euro und dem Landkreis Amberg-Sulzbach in Höhe von 35.560 Euro zahlt die Marktgemeinde Königstein als Sachaufwandsträger knapp 243 000 Euro.