B3 | im Gebäude Dachstuhl

Datum: 13. April 2024 um 10:08 Uhr
Einsatzart: B 3
Einsatzort: Auerbach i.d.Opf.
Einheiten: FB Gefahrgut, FG Drohne, UG-ÖEL


Einsatzbericht:

Ein Großaufgebot an Rettungskräften verschiedenster Hilfsorganisationen eilten am Samstag nach Auerbach. Kurz nach 10 Uhr alarmierte die ILS Oberpfalz-Nord Betriebsstätte Amberg die Feuerwehr Auerbach, sowie die UG-ÖEL, die Fachgruppe Drohne und die Kreisbrandinspektion zu einem Dachstuhlbrand.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stellte sich heraus, dass die Photovoltaikanlage auf einem Hallendach in Brand geraten war. Sofort wurde eine erste Brandbekämpfung über die Drehleiter begonnen, sowie im Innenangriff mit den ersten Atemschutzgeräteträgern gestartet. Während des Einsatzverlaufes stellte sich heraus, dass sich der Brand bereits in einer Zwischendecke ausgebreitet hatte. Aufgrund dessen, waren nun die direkt angebauten Gebäude in Gefahr und es wurde umgehend eine zweite Drehleiter, sowie weitere Einsatzkräfte nachalarmiert. Durch die starke Rauchentwicklung wurde eine Warnung für die Bevölkerung des betroffenen Bereiches mit Hilfe von Mobilen Lautsprecheranlagen (Mobelas), der Landkreisdrohne, sowie allen möglichen Informationsmedien (Warnapp, Soziale Medien) verbreitet. Zudem wurde ein Bürgertelefon für die besorgten Mitbürger, in der Stadtverwaltung eingerichtet.

Es wurden ebenso Messungen vorgenommen, welche keine Schadstoffe aufgewiesen haben. Hier wurde der Fachbereich Gefahrgut des Landkreises, die Feuerwehr Sulzbach, sowie ein Messtrupp der Berufsfeuerwehr Feuerwehr Nürnberg angefordert. Eine Evakuierung war zu keiner Zeit nötig. Aufgrund der engen Bebauung entschied sich der Einsatzleiter Sven Zocher eine dritte Drehleiter und weitere Kräfte hinzuzuziehen, um die Ausbreitung auf den benachbarten Baumarkt verhindern zu können. Der komplette Einsatz wurde insgesamt auf sieben Einsatzabschnitte aufgegliedert. Um genügend Löschwasser an der Einsatzstelle zu haben, wurde eine längere Schlauchleitung verlegt. Ebenso wurden größere Mengen Mehrbereichs-Schaummittel an die Einsatzstelle beordert, um einen besseren Löscherfolg erzielen zu können. Letztendlich gelang es der Feuerwehr, den benachbarten Baumarkt zu retten. Dennoch konnte es nicht verhindert werden, dass sich der Brand auf zwei unbewohnte Wohngebäude, sowie eine Lagerhalle ausbreiten konnte. Ein Übergreifen auf eine angrenzende Asylunterkunft konnte verhindert werden.

Da man sehr schwer an den Brandherd kam, mussten einige Öffnungen in das Blechdach geschnitten werden, um kontrollieren zu können, wie weit sich der Brand bereits  im inneren ausgedehnt hatte. Durch den enormen Einsatz von Atemschutzträgern wurde eine zentrale Atemschutzsammelstelle eingerichtet. Während dem gesamten Einsatz wurden insgesamt 55 Atemschutztrupps (110 Atemschutzträger) registriert. Der Abrollbehälter Atemschutz der Feuerwehr Amberg stellte hier den größten Teil der Geräte zur Verfügung. Da das Dach einer Lagerhalle eingestürzt war, entschied man sich, dass der Brandschutt abtransportiert wird und außerhalb der Wohnbebauung abgelegt werden soll. Hierzu wurde das Technische Hilfswerk Sulzbach-Rosenberg und Amberg nachalarmiert, welche diese Aufgabe übernommen hatten. Diese transportierten zusammen mit einem örtlichen Bauunternhmen mittels Schuttmulden den Brandschutt auf eine ausgewiesene Fläche. Am späten Nachmittag konnte man mit den Abrissarbeiten an der Lagerhalle beginnen. Die ersten Einsatzkräfte konnten zurück in die Feuerwehrhäuser geschickt werden und die Kräfte wurden reduziert.

„Die Zusammenarbeit aller Hilfsorganisationen hat hervorragend funktioniert!“, so Einsatzleiter Sven Zocher.

Insgesamt waren über 300 Einsatzkräfte verschiedenster Organisationen im Einsatz gewesen. Das bayerische Rote Kreuz stellte die medizinische Versorgung für die Einsatzkräfte sicher, ebenso wurden sie bestens verpflegt. 1. Bürgermeister Joachim Neuß sprach von einer erstaunlichen Arbeit der Kräfte. „DANKE – an alle die sich hier in Auerbach beim Einsatz eingebracht haben, es war sehr beeindruckend!“. Im Einsatz waren die Feuerwehren Auerbach, Amberg, Eschenbach, Gunzendorf, Illschwang, Königstein, Michelfeld, Nasnitz, Neuhaus, Neukirchen, Nitzlbuch, Nürnberg, Pegnitz, Ranna, Ranzenthal, Sulzbach, Sunzendorf, Troschenreuth, Vilseck und Zogenreuth. Ebenso alarmiert waren die UG-ÖEL, die Fachgruppe Drohne (FF Kümmersbruck) und der Fachbereich Gefahrgut. Von Seiten der Kreisbrandinspektion waren vor Ort: Kreisbrandrat Christof Strobl, die Kreisbrandinspektoren Armin Daubenmerkl, Hans Sperber und Michael Iberer, sowie die Kreisbrandmeistern Thomas Wiesent, Peter Meßmann, Philipp Gebert und Florian Schlegel.

HINTERGRUNDINFORMATION:

Aufgrund der zahlreichen Atemschutzgeräte kam die Feuerwehr Amberg mit ihrem Versorgungs-LKW nach Auerbach, um die Geräte nach Amberg in die Atemschutzpflegestelle zu bringen. Hier kam auch ein Kamerad aus seiner Freizeit in die Wache, um die Atemschutzgeräte noch am Abend wieder einsatzbereit zu machen.